Die Bilder sind digitalisiert worden

März 1999

 

1. Tag

 

Sylvester 1998 hatten ein paar Freunde und ich uns zusammen gesetzt und beschlossen im Frühjahr 1999 nach Marokko zufahren. Es ist dann ziemlich genau 6 Jahre nach meinem letzten Besuch in Marokko. Wir das waren Christian, Stefan und ich und noch zwei weitere Personen, von denen ich den Namen nicht mehr weiss. An einem Freitag Ende März holte ich unseren Anhänger ab hängte ihn an meine Zugmaschine und wartete auf die Ankunft  der anderen. Nach einer Tetris würdigen Aktion hatten wir die 5 Motorräder auf dem Anhänger verstaut. Wir schwangen uns zu fünft in meinen Galopper und es ging los. Unser Weg führte uns über die Autobahn von Witten aus bis anch Almeria in Spanien. Ich will es ganz kurz machen die 2400km waren ätzend und wir waren froh in Mojacar bei Almeria auf dem Campingplatz untergekommen zu sein. Unsere beide Mitfahrer waren so genervt, das sie nicht mehr mitfahren wollten und werden am nächsten Tag wieder nach Hause fahren. Ich glaube das ist auch besser so mit so Nörgel Typen brauche ich mich nicht abgeben.

Nach dem die Motorräder abgeladen waren sind wir noch die letzten paar Kilometer bis zum Fährhafen gefahren und haben dort auf unser Schiff nach Nador eingecheckt. Das Schiff war in einem miserablen Zustand und es war eine Sturmwarnung ausgegeben worden. Na das kann ja heiter warden. NAch dem die Moppeds gut verzurrt waren, sind wir hoch zur releing und haben noch einen kurzen Blick auf Almeria bei Night geworfen, bevor wir den den Hafen verliessen und aufs offene Meer gelangten. Der Kaptän bat die Passagiere unter Deck zu bleiben. Schade, ich bin ja Seefest. Was dann abging fand ich cool, eine reine Achterbahnfahrt. Das Schiff ritt quasi jede Welle auf und ab, ich hatte meinen Spass, Stefan war soweit Ok, nur Christian hatte mit seinem Magen zu kämpfen. Irgendwann beruhigte sich die See und wir fielen in einen unruhigen Schlaf. Bis Morgen!

2 Tag

 

Ankunft in Nador, nach der unruhigen sind wir am Morgen sehr gerädert, Marokko ist schon in Sicht. Wir schanppen uns nach dem Petit dejeuner unsere Sache und machen uns auf die Moppeds los zumachen. Es dauert noch ca 15min bis wir als erste von der Fähre fahren dürfen. Die Grenzkontrolle dauert wie immer etwas, man muss nur ruhig bleiben und die ganzen Schlepper die einem helfen wollen, abwehren. Schlieslich können wir los, wir wollen heute noch bis nach Fes zu unserem Campingplatz Diamant Verde. Dazu müssen wir erst über das Rif-Gebirge und dann der N19 folgen bis wir auf die N6 stiessen die nach Westen führt. Wir folgen der N6 bis Taza und weiter bis nach Sidi Hazarem, Hier zweigt eine kleine Piste ab, die P5006. Heute Aspahltiert, damals eine gute Schotterpiste. Kurz vor Fes sehen wir schon die Hinweis Schilder zum Camping Platz. Wir haben auch Pech da gerade Ramadan (zwar ziemlich am Ende, aber schei..) ist und wir ausser was zu trinken so gut wie nichts zu essen kaufen konnten. Das Restaurant am Campingplatz gab es damals noch nicht. Ziemlich Hungrig checkten wir auf dem Campingplatz ein. Wir konnten noch drei Büchsen Ölsradinien und ein Fladenbrot ergattern. Zu trinken war kein Problem. Ziemlich Hungrig zogen wir uns in die Zelte zurück.

3.Tag

 

Heute ist Sonntag und Ausruhen von der langen Anfahrt war angesagt, die Moppeds haben wir nur bewegt um was Essbares einzukaufen. An einer Tanke wurden wir fündig konnten ein paar Tütensuppen und Ölsardinenbüchsen und Bier ergattern. Mit unserer Beute schnell zurück zum Campingplatz und weiter faulenzen und was essen. Das Notfall Nutellaglas haben wir auch schnell vernichtet, danke Stefan fürs mitnehen :) Morgen ist Montag und dann soll alles wieder normal funktionieren. Morgen werden wir uns Fes anschauen.

4.Tag

 

Heute sehen wir uns Fes an. Vom Campinplatz fährt ein Bus bis zur Altstadt nach Fes hinein. Der Bus entpuppte sich als Uralt Bus aus Deutschland, der dort irgendwann ausgemustert worden ist. In der Altstadt haben wir Glück und können uns an den penetranten Schleppern vorbei mogeln in dem wir einfach einige Zeit einer  geführten Tourigruppe folgten. Die erste Zeit sind wir noch mit gegangen und bei der ersten Teppich "Butterfahrt" haben wir uns abgeseilt, da ich nun wieder wusste wo wir überall hin müssenn und wo nicht. Die massiv vorhandene Kinderarbeit die ich 1993 gesehen hatte war nicht mehr präsent, bzw. wohl besser versteckt. Gegen Mittag sind wir in ein schönes Restaurant eingekehrt und haben unsere Bäuche bis zum Anschlag gefüllt. Nach einem "kleinen" Verlaufen und Vorratseinkauf sind wir dann endlich am Busbahnhof zurück und nehmen den Bus zum Campingplatz. Morgen wollen wir über Azrou Richtung Erfoud fahren und übermorgen dann nach Tinerhir

5.Tag

 

Gestern war es mir noch nicht so aufgefallen, den Morgens war es noch bedeckt, aber heute Morgen knallt die Sonne auf mein Zelt und treibt mich früh hinaus. eine blöde Stelle habe ich mir da zum Aufbau des Zeltes ausgesucht. Hmpf! 6:00 viel zu früh. Ich gehe erstmal duschen und Koche mir erstmal einen Kaffee, ich probiere dabei nicht allzuviel Krach zu machen um die anderen beiden nicht zu wecken, denn deren Zelte stehen noch im Schatten. gegen 7:00 kommt Christian ins Reich der lebenden zurück, seine gute Laune steckt an :). Unser Langschläfer Stefan zersägte derweil im Zelt noch ein paar Baume. Nach dem wir alle auf waren und gefrühstückt haben packen wir zusammen. Naja, das mit der morgendlichen Routine  muss sich noch einstellen. Endlich auf den Moppeds und los geht es. Wir fahren von Fes aus nach Süden bis nach Azrou, einem sehr noblen Ort für marokkanische Verältnisse jedenfalls, und weiter in den Foret du Cedre. Endlich geht es wieder hoch und es wird wieder kühl bei 15° Im Tal hatten wir knapp 22°. In schönen Kurven geht es hinauf und man riecht die Zedern schon meilenweit, ich liebe das, Hach* Seufz*. Wir biegen beim Tierpark rechts auf die P7217 und anch inigen Kilometern an einem Brunnen nach links auf eine Schotterpiste auf der es weit hinauf geht, es wird immer kälter und wir erreichen die Schneegrenze  Schliesslich stürzt Christian in einer Fahrspur und wir helfen ihm auf, natürlich muss erst ein Foto geschossen werden. Irgendwann führt die Piste wieder ins Tal und wir erreichen bei Midelt wieder Asphalt. Der Tag war lang genug wir sind Müde und Durchgefrohren. Der örtliche Campingplatz ist unser.

6.Tag

 

Nach der kalten Nacht wärmen wir uns beim Frühstück im Campingplatz Restaurant erstmal auf. Wir packen und  steigen auf die Motorräder.  Wir folgen der Hauptstrasse weiter bis nach Er Rachidia hier biegen wir Richtung Goulmima ab und folgten der Strasse bis Tinghir(Tinerhir). An und für sich recht einfach zu fahren, Es wechselten sich Schotter und Asphalt ab. Kurz vor Goulmima fing die Kati an zu schlingern, ich hab einen Platten. Schei...  Also anhalten abladen Hinterrad raus, Reifen runter neuen Schlauch wieder rein aufpumpen und weiter. Nur bei knapp 30°C südlich der Atlasgebirges war es sehr anstrengend so ohne Schatten. Als alles erledigt war haben wir die restlichen Kilometer bis zum Campingplatz in Thingir in Angriff genommen. Dort angekommen sind wir erstmal im schönen Café ausgedampft, bevor wir in der Dämmerung noch schnell die Zelte aufbauten.   

7.Tag

 

Heute fahren wir eine meiner persöhnliche Highlights die Dades- und Thodraschlucht mit ihrer berühmt-berüchtigten Querverbindung. Ohne Gepäck natürlich den auf der Querpassage wird es ordentlich zur Sache gehen. Von Tinerhir sind wir nach Westen gefahren bis nach Boulmane du Dades und dort in die Dadesschlucht eingebogen. Zuerst noch Alspahaltiert geht sie spatter in eine schöne einfach zu befahrene Piste über und bietet tollste Ausblicke auf den hohen Atlas. Zwischen drin machen wir noch an einem Café Pause und ruhen uns ein wenig aus. Die Super Tenere von Stefan macht seit gestern Mucken und je höher wir kommen um so schlimmer wird es. Na mal schauen.

Nach der Pause fahren wir weiter durch die Schlucht und die Piste geht immer höher und höher. An einem kleinen Brunnen machen wir kurz Rast, Stefan will bevor wir die Querpassage fahren nochmal nach schauen was die Ursache sein könnte.  Die Tenere hat zwar schon die "schweizer Abstimmunfg" für große Höhen aber so richtig laufen will sie nicht hier in 2000m Höhe. Er findet nichts und weiter geht es.

Direkt am Brunnen zweigt spitzwinklig nach rechts die Querpassage zur Thodraschlucht ab. Richtig grober Schoter und gößerer Felspaltten warten auf uns. Wir können die atembraubende Landschaft nicht so richtig geniessen, denn wir müssen uns aufs Fahren konzentrieren und aufpassen das wir Stefan nicht verlieren. der immer weiter zurück bleibt. Ich habe es mit der Kati noch relativ Leicht, Christian ist der besserer Fahrer und kommt mit der Baghira sehr gut mit. Wir halten mehrmals an um auf Stefan zu warten und geben ihm Zeit sich aus zu ruhen. Diese Piste ist  eine der übelsten die ich je gefahren bin, noch schlimmer war es nur noch auf Island an der Askja. Immer weiter geht es hinauf und wir erreichen den höchsten Punkt dieser Strecke bei knapp 3000m Höhe.

Stefan hat sich kurz vorher auf dir linke Seite langelegt und kann jetzt nur noch im ersten Gang fahren so eine Scheisse. Bei der Abfahrt wird es deutlich besser der Schotter wird feiner und man kann es sogar fliegen lassen. An der Kreuzung mit der Thodra Schlucht erwartet uns eine schöne breite Piste und wir rollen in die Schlucht hinein Richtung Tinerhir, hier unten so auf 1200m Höhe läuft die Tenere wieder besser. Nach einer kurzen Rast bei Nomaden erreichen wir gegen 18:00 in Tinghir unseren Campingplatz. Ein schöner Tag nur die Super Tenere taugt nix, da sie nicht nur beschissen lief, sondern auch jede Menge Teile verloren hatte. Fast das ganze Heck war abgeworfen worden und wir haben nur einen Teil wieder gefunden. Zur Feier des Tages gönnten wir uns ein leckeres Tajine am Campingplatz.

 

8. Tag

 

Heute geht es weiter bis nach Rissani wo wir auf dem dortigen Campingplatz uns für zwei Nächte einbuchen. Morgen geht es dann in den Erg Chebbi. Die 163 km sollten schnell erledigt sein, waren sie auch. Die erste Etappe war bis nach  Alnif und dann nach Osten bis nach Rissani. Der Campingplatz war staubig und wir hatten schwierigkeiten  unserer Häringe in den knochenharten Boden zu bekommen. Rissani ist Ausgangspunkt für Fahrten zum Erg Chebbi einem schönen Dünengebiet an der Marokkanisch Algerischen Grenze. Hier gibt es alles was Mann und Maschine braucht sowie das Café-Restaurant Tombucto in dem man hervorragend speisen kann, was wir dann auch getan haben.

 

9.Tag

 

Die letzte Offroadrunde in Marokko führt uns zum Erg Chebbi das an der algerischen Grenze liegt. Es kommt richtig Paris Dakar Feeling auf, wir lassen es so richtig fliegen, allerdings über 150km/h traue ich mich nicht. Aber Spass hat es gemacht. An einer Karawanenstation nach Timbuktu machen wir Rast und schauen uns den Trubel an. Holla die Waldfee was so ein Kamel  so alles tragen Kann. eine wohlbeleibte Amerikanerin wird vom armen Kamel die Düne hinauf getragen, Tss... Nach einem kleinen Imbis machen wir kehrt und verziehen uns wieder auf den Campingplatz. Abends laufen wir wieder zu unserem Restaurant vom Vorabend und lassen es uns gut gehen. Morgen komt die längste Etappe zum Fährhafen.

 

10. Tag

 

Heute geht es Richtung Nador zurück zum fährhafen nach Almeria. Eine lange Etappe und ziemlich langweilig von Rissani aus nach Norden bis kurz vor Midelt und dann eine langweilige Etappe bis nach Guercif und von dort weiter über das Rif Gebirge bis nach Nador insgesamt 610 km davon 400km zum Einschlafen. Wir sind Abends um 17:30 in Nador angekommen und mussten noch bis 21:00 warten bis wir auf die Fähre durften. Hmpf* Dieses mal war die See allerdings ruhig.    

 

11.Tag

 

Die Fähre legte um 7:00 Morgens in Almeria an. Wir verzichteten auf unser Frühstück, denn die 80km bis nach Mojacar zu unserem Campingplatz sind schnell erledigt. Wir hatten dort vor fast Zwei Wochen mein Auto und den Anhänger untergestellt. Wir bauten unsere Zelte wieder auf denn wir wollen uns hier Morgen ausruhen und mal nix tun ausser Faulenzen und was Essen. Bevor es die lange Strecke wieder nach Hause geht.

 

Ende des Reiseberichtes