Warm war es heute Nacht  hier in Reckingen. Ich musste den Schlafsack teilweise öffnen. Es ist 8:00 Morgens als ich aufstehe. Ich schnappe mir mein Waschzeug und stiefele zur Morgentoilette. Die ersten Gäste sitzen schon auf der Terrasse am Restaurant und frühstücken. 

Ich beeile mich, denn ich brauche dringend meinen ersten Kaffee. Die Duschen sind mit einem Franken für 7 min mehr als ausreichend und frisch gewaschen und ich nehme auf der mittlerweile sonnen überfluteten  Terrasse Platz. 

Mein Plan für heute ist bis nach Briancon zu kommen. Doch zuerst das Rhonetal hinunter bis nach Martigny die Strecke ist nur zu Anfang reizvoll, man sieht heute gut das Matterhorn und bei Sion fahre ich auf die Autobahn um die ätzende Strecke bis nach Martigny hinter mich zu bringen.

In Martigny muss ich tanken und  reihe mich in die  Karawane hinauf zum Großen St. Bernhardein. Doch zum Glück sind meine Wohnklofreunde einsichtig und parken im Rudel am letzten Supermarkt vor dem Abzweig zur alten Passstrasse. Juhu freie Bahn!! Ich habe kein Fahrzeug und kann es im Rahmen des erlaubten richtig fliegen lassen. Viel zu schnell ist die Passhöhe erreicht, ich parke am kleinen See und gönne mir ein Mittagessen mit musikalischer Untermalung. Ein Alphorn Bläser gibt sein bestes um die Leute hierzu unterhalten.

Gestärkt fahre ich die Paßstrasse hinunter bis nach Aosta hinunter, Hier fahre ich weiter Richtung Mont Blanc,  In Morgex nehme ich den Abzweig zum Colle san Carlo hinüber zum kleinen St.Bernhard. Der Colle san Carlo ist eine meiner Lieblingsstrecken, in herrlichen engen Kurven wedele ich hinauf zum Colle San Carlo auf 1971 m und wieder hinunter, Zur absoluten Krönung hatte ich null Verkehr. Am Abzweig zum Kleinen St. Bernhard wird es ein wenig voller aber man kann immer noch zügig fahren. Ich freue mich nicht so sehr auf die Passhöhe in 2188 m sondern auf die folgende Abfahrt hinunter nach Bourg St. Maurice sie verleitet regelrecht zum heizen. Ich kann auch nicht widerstehen und muss mich selber bremsen. 

In Seez fahre ich Richtung Val D' Isere.  Der Pass windet sich in vielen Kurven durch das Tal der Isere hinauf bis zum Stausee bei Tignes, hier hat man einen schönen Blick auf die umliegenden Berge. Noch ein kurzer Tunnel und man kommt nach Es geht nach Val di Isere. Val di Isere ist ein seht touristischer Wintersportort, der mit gar nicht gefällt. Ich liebe es daher ursprünglicher.

Weiter bis zur Passhöhe in 2764m zum Col De Iseran. Der Pass gehört zu Route Grande Alpes und hier hat man bei gutem Wetter schöne Ausblicke auf den Mont Blanc und dann geht es in einer Kurvenorgie hinunter bis nach Bonneval zur Arc mit der alten kleinen Römerbrücke. 

 

In Lanslevillard biege ich,  da die Zeit knapp langsam knapp wird, zum Col de Mont Cenis ab. Auf der Passhöhe halte ich entsetzt an. Nebel und kein blauer Himmel mehr. Ich fahre am Lac de Mont Cenis vorbei und komme an der Staumauer in Regen. Mist! Nun gut bis Briancon ist es nicht mehr weit und ich kann ja ab Susa auf die Autobahn bis Oulx gehen und dann über die SS21 bis nach Cesana di Torinese fahren. Schade, gesagt getan, In Susa wurde der Regen immer heftiger, die Autobahntunnel waren diesmal eine willkommene Erleichterung. Ich beschloss in Cesana die Torinese zu bleiben und ins Hotel Edelweiss ein zu checken. Hier war ich schon mal und das DZ/EZ kostet für Biker 50€ fürs Zimmer. Sehr günstig. Das Hotel selbst war mir eine Spur zu fein aber das war ich mir wert. Das Essen war sehr gute aber nicht günstig. Das war mir jetzt aber egal.